Seelenwinter
Adversus Lyrics


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Heut' sei der Tag, an dem ich starb,
An dem ich mir, ganz ohne Wahn
Mit längst verlor'n geglaubter Macht
Die letzte Wunde beigebracht.

Heut' sei der Tag, an dem ich fiel,
An dem ich nun ganz ohne Ziel
Mehr als nur verloren schien,
Durch die letzte Pforte ging.

Heut' sei der Tag, an dem ich mir
Vor bangem Herzens Zögern wirr
Die Schwüre brach, dein Herz dir mit,
Den Lebensfaden mir durchschnitt.

In ewiglicher Flut versinken,
In tiefster Seen Grün ertrinken,
Starr den Fluß hinunter treiben,
Am Meeresgrund für immer schweigen.

Sah mich dort steh'n
Nur der Seelenwinter kennt die Namen
Derer, die nicht aufersteh'n
Denn des Winters Grimm kennt kein Erbarmen.

Lerne zu leiden
Und wahr' den letzten Glanz in dir.
Und lerne zu scheiden
Vom innersten Gebot.

Frierend an der Häuserwand
Da sah ich dich, und unerkannt
Folgte ich, vor Sehnsucht blind,
Dir in den eignen Tod.

Sprach dich an nur zögerlich.
Mit dieser Hand berührt' ich dich!
Doch weinend drehtest du dich um
Und schweigend gingst du fort - für immer!

Rannte schreiend durch den Wald,
Verfing mich in den Zweigen bald.
Verirrte mich, doch heut' solls sein
Dass ich nie wieder leide, nein!

Sanft erfleht, doch nicht bekommen,
Kurz gehalten, dann zerronnen,
Mich in kaltem Schnee verlor'n,
An deiner weißen Haut erfroren.

Bleib' steh'n! …Diese Rose schenk ich dir mit meiner Liebe sanft.
Sieh, die Rose Dornen hat, den schneidend Schmerz ins Fleisch mir rammt!
Dornig auch dein Scheiden ist, wo ich mich dir doch dargebracht.
Hab ich der Rose Blatt geküsst, so hat sie mir ein End' gemacht!

Bleib' steh'n! …Oh, wie brauch' ich dich, mein hundertfaches Wort dir gilt.
Dein falsches Wort durchschau' ich wohl, liebst in mir nur dein eigen Bild!
Nun sprich', ist dies Leben nicht voll ungesagter Lieb' zu dir?
Dies Leben grämt mich bitterlich, ich bitte dich, lass' ab von mir!

Heut' war der Tag, an dem er starb,
An dem er mir im glühend Wahn
Mit längst verlor'n geglaubter Macht
Die Rosenwunde schnitt.

In mein Gesicht er Verse schrieb
Doch Wintersturm ihn fort mir trieb.
Ward schon bald vom Schnee umarmt
Und färbte Gletscher rot.

Hat sich dann aus Eis gebaut
Flügel wie aus Rosenhaut.
Entfloh dann unter jenem Ruf
Lass mich frei!

Fort gerannt, nie mehr gesehn',
In kalter Winde Hauch verwehn'
Nach dir geweint, doch einerlei,




Nun sei's ein Ende…
…Lass mich frei!

Overall Meaning

The lyrics of Adversus's song Seelenwinter discuss themes surrounding death, loss, and heartbreak. The song speaks to a day where the singer seemingly dies and accepts their fate. The lyrics go on to describe the singer's journey through the afterlife, where they are greeted by the "Seelenwinter," which, roughly translated, means the "soul's winter." The Seelenwinter only knows the names of those who will never return, as the winter's rage shows no mercy.


The lyrics also detail the singer's desire to learn to endure pain and to separate from their inner desires. They speak to a love that was not reciprocated and the pain of having to let it go. The singer sees their lost love again and tries to reach out, but the gesture is not returned. The song ends with the singer dying, turning into ice, and taking on the form of a winged creature made of roses, freeing themselves from their pain and heartbreak.


Overall, Seelenwinter is a song that talks about the inevitability of death and the pains of lost love. It discusses the singer's journey through the afterlife, where they come to terms with their fate and the pain of their past.


Line by Line Meaning

Heut' sei der Tag, an dem ich starb,
Today is the day I die, without delusion or fantasy, inflicted the final wound with long lost power.


An dem ich mir, ganz ohne Wahn
Without any delusions or fantasies,


Mit längst verlor'n geglaubter Macht
With power thought to be long lost,


Die letzte Wunde beigebracht.
I have inflicted the final wound.


Heut' sei der Tag, an dem ich fiel,
Today is the day I fall,


An dem ich nun ganz ohne Ziel
Now without any goals,


Mehr als nur verloren schien,
Feeling more than just lost,


Durch die letzte Pforte ging.
I have gone through the final gate.


Heut' sei der Tag, an dem ich mir
Today is the day I,


Vor bangem Herzens Zögern wirr
Anxiously and confused in my heart,


Die Schwüre brach, dein Herz dir mit,
I broke my promise to you, breaking your heart with it,


Den Lebensfaden mir durchschnitt.
I have cut the thread of life for myself.


In ewiglicher Flut versinken,
Sinking into an eternal flood,


In tiefster Seen Grün ertrinken,
Drowning in the deepest green of the sea,


Starr den Fluß hinunter treiben,
Being carried stiffly down the river,


Am Meeresgrund für immer schweigen.
Silent forever at the bottom of the sea.


Sah mich dort steh'n
I saw myself standing there,


Nur der Seelenwinter kennt die Namen
Only the soul's winter knows the names


Derer, die nicht aufersteh'n
Of those who will not be resurrected,


Denn des Winters Grimm kennt kein Erbarmen.
Because the winter's wrath knows no mercy.


Lerne zu leiden
Learn to suffer,


Und wahr' den letzten Glanz in dir.
And preserve the last glow in you.


Und lerne zu scheiden
And learn to depart


Vom innersten Gebot.
From the innermost commandment.


Frierend an der Häuserwand
Shivering against the house wall,


Da sah ich dich, und unerkannt
I saw you, but unrecognized,


Folgte ich, vor Sehnsucht blind,
Blindly following, desperate with longing,


Dir in den eignen Tod.
To your own death.


Sprach dich an nur zögerlich.
I spoke to you hesitantly,


Mit dieser Hand berührt' ich dich!
I touched you with this hand!


Doch weinend drehtest du dich um
But you turned around crying,


Und schweigend gingst du fort - für immer!
And silently you went away - forever!


Rannte schreiend durch den Wald,
I ran screaming through the forest,


Verfing mich in den Zweigen bald.
Soon caught in the branches.


Verirrte mich, doch heut' solls sein
Lost my way, but today it will be


Dass ich nie wieder leide, nein!
That I will never suffer again, no!


Sanft erfleht, doch nicht bekommen,
Gently pleaded for, but not received,


Kurz gehalten, dann zerronnen,
Kept briefly, then gone,


Mich in kaltem Schnee verlor'n,
Lost in the cold snow,


An deiner weißen Haut erfroren.
Frozen to your white skin.


Bleib' steh'n! …Diese Rose schenk ich dir mit meiner Liebe sanft.
Stay! ... I give you this rose gently with my love.


Sieh, die Rose Dornen hat, den schneidend Schmerz ins Fleisch mir rammt!
See, the rose has thorns, piercing the cutting pain into my flesh!


Dornig auch dein Scheiden ist, wo ich mich dir doch dargebracht.
Your parting is also thorny, where I have offered myself to you.


Hab ich der Rose Blatt geküsst, so hat sie mir ein End' gemacht!
When I kissed the rose's petals, it put an end to me!


Bleib' steh'n! …Oh, wie brauch' ich dich, mein hundertfaches Wort dir gilt.
Stay! ... Oh, how I need you, my word to you a hundred times.


Dein falsches Wort durchschau' ich wohl, liebst in mir nur dein eigen Bild!
I can see through your false word, you only love your own image in me!


Nun sprich', ist dies Leben nicht voll ungesagter Lieb' zu dir?
Now, tell me, isn't this life full of unspoken love for you?


Dies Leben grämt mich bitterlich, ich bitte dich, lass' ab von mir!
This life troubles me bitterly, I beg you, let me go!


Heut' war der Tag, an dem er starb,
Today was the day he died,


An dem er mir im glühend Wahn
During which, in a fiery delirium,


Mit längst verlor'n geglaubter Macht
With power thought to be long lost,


Die Rosenwunde schnitt.
He inflicted the wound of roses.


In mein Gesicht er Verse schrieb
He wrote verses in my face,


Doch Wintersturm ihn fort mir trieb.
But the winter storm drove him away from me.


Ward schon bald vom Schnee umarmt
Soon, I was embraced by the snow


Und färbte Gletscher rot.
And dyed the glaciers red.


Hat sich dann aus Eis gebaut
He then built himself from ice,


Flügel wie aus Rosenhaut.
Wings made of rose skin.


Entfloh dann unter jenem Ruf
He then escaped with that cry,


Lass mich frei!
Let me go!


Fort gerannt, nie mehr gesehn',
He ran away, never to be seen again,


In kalter Winde Hauch verwehn'
Dispersed in the cold wind's breath


Nach dir geweint, doch einerlei,
Crying for you, but it doesn't matter,


Nun sei's ein Ende…
Now let it be an end...


…Lass mich frei!
...Let me go!




Contributed by Connor P. Suggest a correction in the comments below.
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