ĆELO:
Sohn bosnischer Immigrant… Read Full Bio ↴http://www.facebook.com/celo.abdi
ĆELO:
Sohn bosnischer Immigranten, aufgewachsen im Frankfurter Stadtteil Bornheim: So gesehen kam ĆELO nicht umhin, den multikulturellen Touch der Mainmetropole von Kindheit an aufzusaugen. Etwas, das sich nicht nur in seiner Art zu leben, sondern auch in seiner Musik widerspiegelt. Bis zu dem heutigen Punkt, an dem er es schafft, mit seiner Musik zu begeistern und Menschen mitzureißen, war es aber ein langer Weg.
Der Glatzkopf – so die Übersetzung des bosnischen Wortes Ćelo – hat von Anfang an hart gearbeitet, um sein Umfeld und Syn (Freund und Manager von ĆELO und Abdi) von seinen Fähigkeiten als MC zu überzeugen. Was in den heutigen Songs beiläufig dahingesagt wirkt und auch gerade durch seine Lässigkeit überzeugen kann, ist das Produkt vieler Tage und Stunden hinter dem Mic.
2007 begann ĆELO sein Leben in Lieder zu fassen und schrieb das nieder, was ihm im täglichen Leben widerfuhr. Es sollte ein Spiegel seines Lebens und seiner Erfahrungen werden. Damals schon mit 12 geprägt von ganz klassischen Frankfurter Klängen, wie zum Beispiel "Reime" des Rödelheim Hartreim Projekts, war schnell klar, in welche Richtung das gehen sollte, was ĆELO zu Papier brachte. Gewürzt wurden die Ergüsse mit all dem, was den Frankfurter darüber hinaus musikalisch geprägt hat, so beispielsweise "Black Sunday" von Cypress Hill oder dem unverkennbaren Flow von IAM in "L'Ecole du Micro d'Argent".
Als 2009 dann die Arbeiten an dem "Mietwagentape" begannen, das Mixtape, welches sich ein Jahr später zu einem Klassiker – nicht nur in der Underground Szene – entwickeln sollte, waren Flow und Technik von ĆELO schon so ausgereift, dass er keine Vergleiche mehr zu scheuen brauchte. Mit den Exclusive Tracks "Wettskandal", gemeinsam mit Abdi, und "G.T.A.", wurde dann auch der Offenbacher Haftbefehl sowohl auf ĆELO als auch auf Abdi aufmerksam und lud beide – noch vor dem Release des Mixtapes – zu der ersten "Auf-der-Flucht" Tour ein. Ein großer Schritt, der ĆELO auch über die Grenzen von Frankfurt hinaus Anerkennung einbrachte.
In Sachen Live-Performances konnte ĆELO aber auch noch sehr viel mehr Lorbeeren einfahren. Dies war unter anderem ein Grund, warum er gemeinsam mit seinem Partner Abdi auch auf der zweiten "Auf-der-Flucht" Tour mit von der Partie war. Egal ob bei der "Frankfurt Brennt" Hip-Hop Jam, in Winterthur (CH) oder bei der "FFM Streetrap-Jam": der Style des Frankfurters bringt die Menge zum beben. Der authentische Frankfurter Ticker-Slang, gepaart mit der bildhaften Sprache, haben ĆELO längst zu einer Konstante im Business gemacht.
ABDI:
Seit 1990 lebt ABDI im Süden Frankfurts im Stadtteil Goldstein und drückt nicht nur mit seinen Texten aus, dass er durch und durch für seine Leute, seinen Block und seinen Lebensstil einsteht. Dabei wurde der Frankfurter schon durch Hip-Hop geprägt, als sich andere Jungs in seinem Alter noch von der bunten Welt der Kinderlieder berauschen ließen. Bereits Anfang der 1990er Jahre schleppt ABDIS größerer Bruder die Platten der Stars von damals nach Hause. Egal ob 2Pac, Eazy-E, Mobb Deep oder Gangstarr: Alle üben einen beinahe magischen Einfluss auf den jungen ABDI aus.
ABDI redet schnell und viel, Gründe, die ihm den Spitznamen "Vielbappler" einbrachten. Er entdeckt, dass Rap nicht nur eine Faszination auf ihn ausübt, sondern dass er auch selbst ein Talent hat, das was ihn bewegt in Worte zu fassen. 2003 schreibt er dann seine ersten Texte und bereits zwei Jahre später nimmt er an der deutschen Freestyle-Battle-Meisterschaft teil. Auch in den Folgejahren übt der Freestyle weiter seinen Reiz auf ABDI aus und bringt ihn 2010 schließlich ins Finale bei "Out for Fame" in Köln. Doch die Jahre bis zur Finalteilnahme sind richtungweisend.
2008 treffen sich ABDI und Ćelo das erste Mal bei ihrem gemeinsamen Arbeitgeber. Sie haben in Hip-Hop nicht nur die gleiche Leidenschaft, sondern merken schnell, dass sie auf einer Wellenlänge liegen. Rund ein Jahr später beginnen beide dann die Arbeit an dem Mixtape "Mietwagentape", das sich später zum Klassiker – weit über die Grenzen von Frankfurt hinaus – entwickeln sollte. Vorab releasen beide den Exklusive Song "Wettskanadal". Mit ein Grund warum der Offenbacher Rapper Haftbefehl sowohl auf ABDI als auch auf Ćelo aufmerksam wird.
Mit zahlreichen Videos, Exklusives und nicht zuletzt auch der Teilnahme an den beiden "Auf der Flucht" Tourneen von Haftbefehl, entwickelt sich ABDI gemeinsam mit Ćelo zu einer Konstante im deutschen Rap-Business. Mit seinem einzigartigen Flow und der authentischen Sprache schafft es ABDI innerhalb kürzester Zeit Fans überregional zu mobilisieren.
Diáspora
Celo & Abdi Lyrics
Jump to: Overall Meaning ↴ Line by Line Meaning ↴
Mit Arbeitervisum Richtung Industrieländer des Westens
Bolan gdje ces? Njemacka, Svicarska, Austria
Telefunken Fernseher, Puma Teneske bring' ich dir mit zum neuen Jahr
Diaspora, von der Heimat entfernt
Der eine hat's leicht, der andere schwer
Manche leben sich ein, manche bleiben fremd
Nicht nur Akzent wird weitervererbt
Ist der Status, Gelenke kaputt
Sechziger, Siebziger, Achtziger, Aufschwung
Familienplanung, Wohnung und Auto
Rest vom Gehalt geht nach unten für Hausbau
Als Ausländer musst du dich doppelt beweisen
Sagte mein Vater, als ich noch klein war
Herkunft: Balkan, auch bekannt als
Blut- und Honig, Bruder, Fass Europas
Alle fünfzig Jahre führen wir Kriege
Schließen dann Frieden und betrinken uns wieder
Sarajevo, Sarajevo, Sarajevo
1400 Tage Belagerung
Sarajevo, Sarajevo, Sarajevo
Gib ihnen Kickdown durch die Sniper Avenue
Haveru, oko moje, neda te Dijaspora tvoja
Zerstreut auf den ganzen Globus, Toronto bis zum Bosporus
Als die Welt versagt hat, keiner da war
Vereinte Nationen, Babo Schwarzmarkt
Kein Strom und kein Wasser, Grenzen geschlossen
Den Tod vor Augen, nur noch beten und hoffen (beten und hoffen)
Dreihundert Jahre vergehen, Cousin hat posttraumatische Schäden
Was soll ich erzählen?
Über Bosnien, Brücke zwischen dem Orient und Okzident
Daimler-Benz in weiß, von der Heimat weit
999.000 Kilometer verschleißt
Ach, sogar der Tacho hat keinen Bock
Und es geht wieder von vorn, alles ist auf Null, Zero, O
Bis zur Rente Arbeit, hier bin ich Mensch, hier darf ich sein
Diaspora, Diaspora, Diaspora
Mit Familie vereint, sechs Wochen Urlaub, wieder bye bye
Diaspora, Diaspora, Diaspora
Diasporid, Abdi El Ommali
Babylonisches Exil, 60529 Goldstein-Süd
Auf die Frage, ob ich Deutscher bin
Kann ich nur sagen, dass ich in jedem Falle gerne in Deutschland bin
Und dann stellt euch mal hin, in einem Land, in dem ihr lebt
Vielleicht sogar geboren seid und sagt „Scheißegal, mich juckt nix“
Okay, was würde Vater sagen?
Oha, der sein Leben lang bis zur Ohnmacht am malochen war, mein Bra
Ich sitz' hier grad im Kinderzimmer in 'ner Sozialbauwohnung
Und würd' am liebsten ins Wohnzimmer gehen, nun sag mal, Homie
Smahle ich meinen Daddy, pardon
Auf dem Handy hab' ich dich gespeichert unter „Patrón“
Sag mir, wie war's, als ihr hierher nach Europa kamt?
Nun, mein Sohn, ich war achtzehn Jahre alt und einhalb
Ich kam aus [?], ritt auf Eseln zu Brunnen
Und Elektrizität gab es vergeblich, mein Junge
Ja, min Jung, da war ich nun
Schickte jeden Monat 'ne Stange Para deiner Mami zu
Da war Abdi nur 'ne Flüssigkeit, das war's, Spaß
Das hat er natürlich nicht gesagt, Mann
Daimler-Benz in weiß, von der Heimat weit
999.000 Kilometer verschleißt
Ach, sogar der Tacho hat keinen Bock
Und es geht wieder von vorn, alles ist auf Null, Zero, O
Bis zur Rente Arbeit, hier bin ich Mensch, hier darf ich sein
Diaspora, Diaspora, Diaspora
Mit Familie vereint, sechs Wochen Urlaub, wieder bye bye
Diaspora, Diaspora, Diaspora
In "Diaspora," Celo & Abdi explore the experiences of immigrants, particularly those who have been separated from their homeland. The song begins with the artists describing how they left a beautiful valley surrounded by mountains and forests, and ended up in industrialized Western countries with work visas. They reference traveling through places like Germany, Switzerland, and Austria, bringing gifts like Telefunken TVs and Puma sneakers to loved ones. The chorus repeatedly uses the word “Diaspora,” reflecting on the experience of being separated from one's home.
Celo & Abdi then delve into the difficulties of being an immigrant. They touch on the fact that some people integrate and flourish in their new country while others struggle and feel like outsiders. The song also explores the impact of being a “Gastarbeiter,” or guest worker, struggling for existence while working manual labor jobs with status that can lead to physical breakdowns over time. The lyrics reference various decades, such as the 60s, 70s, and 80s, highlighting different periods of influx and integration for immigrants. The artists also reference their heritage, describing themselves as being from Balkan, known for its “blood and honey” -- a reference to the region’s mix of violence and natural beauty.
The song touches on the violence experienced in the Balkans, particularly in the city of Sarajevo. The artists chant the name of the city, referencing its 1400-day siege and the sniper avenue, showing the devastation of war. They also mention posttraumatic stress disorder (PTSD) in their lyrics, stating that one of their cousins is affected by it, hinting at the lasting repercussions of violence.
Line by Line Meaning
Wir starten vom goldenen Tal, umgeben von Bergen und Wäldern
We begin our journey from a picturesque valley nestled among the mountains and forests
Mit Arbeitervisum Richtung Industrieländer des Westens
We travel to western industrial countries on work visas
Bolan gdje ces? Njemacka, Svicarska, Austria
Bolan where will you go? Germany, Switzerland, Austria
Telefunken Fernseher, Puma Teneske bring' ich dir mit zum neuen Jahr
I will bring you a Telefunken television set and Puma sneakers for the new year
Diaspora, von der Heimat entfernt
Diaspora, away from our homeland
Der eine hat's leicht, der andere schwer
Some have it easy, others have it hard
Manche leben sich ein, manche bleiben fremd
Some adapt, while others remain foreigners
Nicht nur Akzent wird weitervererbt
Not only accents are passed down
Kampf um Existenz, Gastarbeiter
Struggle for existence, guest workers
Ist der Status, Gelenke kaputt
That's the status, joints are broken
Sechziger, Siebziger, Achtziger, Aufschwung
The sixties, seventies, eighties - a boom
Familienplanung, Wohnung und Auto
Family planning, housing, and a car
Rest vom Gehalt geht nach unten für Hausbau
The rest of the salary goes down for building a home
Als Ausländer musst du dich doppelt beweisen
As a foreigner, you have to prove yourself twice as much
Sagte mein Vater, als ich noch klein war
My father told me when I was young
Herkunft: Balkan, auch bekannt als
Origin: Balkans, also known as
Blut- und Honig, Bruder, Fass Europas
Blood and honey, brother, barrel of Europe
Alle fünfzig Jahre führen wir Kriege
Every fifty years we wage wars
Schließen dann Frieden und betrinken uns wieder
Then we make peace and get drunk again
Sarajevo, Sarajevo, Sarajevo
Sarajevo, Sarajevo, Sarajevo
1400 Tage Belagerung
1400 days of siege
Gib ihnen Kickdown durch die Sniper Avenue
Give them a kickdown through Sniper Avenue
Haveru, oko moje, neda te Dijaspora tvoja
Friend, my eyes, your diaspora won't let you go
Zerstreut auf den ganzen Globus, Toronto bis zum Bosporus
Scattered all over the globe, from Toronto to the Bosphorus
Als die Welt versagt hat, keiner da war
When the world failed us, there was no one there
Vereinte Nationen, Babo Schwarzmarkt
United Nations, black market, father
Kein Strom und kein Wasser, Grenzen geschlossen
No electricity, no water, borders closed
Den Tod vor Augen, nur noch beten und hoffen (beten und hoffen)
With death in sight, all we can do is pray and hope (pray and hope)
Dreihundert Jahre vergehen, Cousin hat posttraumatische Schäden
Three hundred years pass, cousin has post-traumatic stress disorder
Was soll ich erzählen?
What should I tell you?
Über Bosnien, Brücke zwischen dem Orient und Okzident
About Bosnia, a bridge between the Orient and the Occident
Daimler-Benz in weiß, von der Heimat weit
White Daimler-Benz, far from home
999.000 Kilometer verschleißt
Wears out 999,000 kilometers
Ach, sogar der Tacho hat keinen Bock
Oh, even the speedometer doesn't care
Und es geht wieder von vorn, alles ist auf Null, Zero, O
And it starts again, everything is at zero, zero, o
Bis zur Rente Arbeit, hier bin ich Mensch, hier darf ich sein
Work until retirement, here I am human, here I may be
Diaspora, Diaspora, Diaspora
Diaspora, diaspora, diaspora
Mit Familie vereint, sechs Wochen Urlaub, wieder bye bye
United with family, six weeks of vacation, then goodbye again
Diasporid, Abdi El Ommali
Diasporid, Abdi El Ommali
Babylonisches Exil, 60529 Goldstein-Süd
Babylonian exile, 60529 Goldstein-South
Auf die Frage, ob ich Deutscher bin
When asked if I am German
Kann ich nur sagen, dass ich in jedem Falle gerne in Deutschland bin
I can only say that I like being in Germany in any case
Und dann stellt euch mal hin, in einem Land, in dem ihr lebt
And then imagine standing in a country where you live
Vielleicht sogar geboren seid und sagt „Scheißegal, mich juckt nix“
Maybe even born there and say 'I don't care, it doesn't bother me'
Okay, was würde Vater sagen?
Okay, what would father say?
Oha, der sein Leben lang bis zur Ohnmacht am malochen war, mein Bra
Oh, the one who worked himself to fainting his whole life, my bro
Ich sitz' hier grad im Kinderzimmer in 'ner Sozialbauwohnung
I'm sitting here in a social housing apartment in the nursery
Und würd' am liebsten ins Wohnzimmer gehen, nun sag mal, Homie
And would love to go to the living room, now tell me, homie
Smahle ich meinen Daddy, pardon
I smile at my daddy, sorry
Auf dem Handy hab' ich dich gespeichert unter „Patrón“
On my phone I saved you as 'Patron'
Sag mir, wie war's, als ihr hierher nach Europa kamt?
Tell me, what was it like when you came to Europe?
Nun, mein Sohn, ich war achtzehn Jahre alt und einhalb
Well, my son, I was eighteen and a half years old
Ich kam aus [?], ritt auf Eseln zu Brunnen
I came from [?], rode on donkeys to wells
Und Elektrizität gab es vergeblich, mein Junge
And electricity was scarce, my boy
Ja, min Jung, da war ich nun
Yes, my boy, there I was
Schickte jeden Monat 'ne Stange Para deiner Mami zu
Sent a stack of money to your mom every month
Da war Abdi nur 'ne Flüssigkeit, das war's, Spaß
At that time, Abdi was just a liquid, that's it, just kidding
Das hat er natürlich nicht gesagt, Mann
Of course he didn't say that, man
Lyrics © Warner Chappell Music, Inc.
Written by: Erol Huseincehajic, Abderrahim El Ommali
Lyrics Licensed & Provided by LyricFind